Prokrastination ist Ihr liebster Feind? Statt produktiv zu sein, schauen Sie lieber zweimal auf Ihr Smartphone, verfallen in Putzwahn oder verabreden sich zum Kaffeetrinken? Die gute Nachricht: Damit sind Sie nicht allein. Wir alle kennen es, wir alle geloben beim nächsten Mal Besserung. Doch das ist meistens nicht mehr als eine Illusion.

Immer wieder werden Sie Gründe finden, diese eine Aufgabe aufzuschieben. Nach dem Motto: Kann ja noch warten. Und so vergeht Stunde um Stunde, Tag für Tag und irgendwann müssen Sie feststellen: Ihre eigene Produktivität hat abgedankt, Prokrastination ist an der Macht. Das werden Sie im Privatleben noch kompensieren können, im Job können allerdings echte Probleme auf Sie zukommen. Dabei gibt es ein paar einfache Tipps, wie Sie Ihre Produktivität steigern können. Versuchen Sie die folgenden 10 Tipps bei der Arbeit oder Zuhause zu befolgen und Ihre Produktivität wird sich deutlich steigern.

1. Ein gutes Frühstück macht den Unterschied

Mutti predigte es bereits: Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit am Tag. Mutti hat recht! Ein gutes und gesundes Frühstück am Morgen steigert vor allem Ihre Produktivität. Zirka 20 Prozent der Kalorien, die Sie am Tag zu sich nehmen, verbraucht Ihr Gehirn. Es ist also einleuchtend, weshalb Ernährung einen großen Einfluss auf unsere Produktivität hat.

Besonders das Frühstück ist wichtig. Dahinter versteckt sich eine ganz einfache Erklärung: In der Nacht fährt unser Blutzuckerspiegel deutlich herunter. Aus diesem Grund fühlen Sie sich müde und antriebslos. An Produktivität ist in diesem Zustand nicht zu denken.

Viele Menschen greifen am Morgen zum Kaffee als Ersatz-Frühstück. Das Koffein bringt Sie zwar kurzzeitig in Schwung, dafür ist der Langzeiteffekt aber umso tödlicher für Ihre Produktivität. Ihr Blutzuckerspiegel fällt mit großer Wahrscheinlichkeit später deutlich ab. Konzentrationsschwäche und Antriebslosigkeit sind die Folgen. Um das zu vermeiden und produktiver zu werden, nehmen Sie sich am Morgen mindestens 15 Minuten Zeit zum Frühstücken. Sie benötigen vor allem Energie in Form von Kohlenhydraten. Dabei kommt es jedoch auf die richtige Art an. Versuchen Sie Nahrungsmittel mit Mehrfachzucker (Vollkorn, Haferflocken, Kartoffeln) zu essen. Sie versorgen Sie längerfristig mit Energie und Ihr Blutzuckerspiegel fällt im Laufe des Tages nicht rapide ab.

2. Erstellen Sie täglich eine To-Do-Liste

Wenn Sie Ihre Produktivität steigern wollen, müssen Sie sich täglich einen genauen Plan machen. Nehmen Sie sich am Vorabend zehn Minuten Zeit und erstellen Sie eine To-Do-Liste. Diese Methode kann wunderbar im Privatleben und Job gleichzeitig angewendet werden. Stellen Sie sich dabei folgende Fragen:

  • Wie sieht mein Tag aus?
  • Welche Termine stehen sowohl privat als auch im Job an?
  • Welche Besonderheiten erwarten mich?
  • Was möchte ich in diesen 24 Stunden schaffen?

Wenn Sie diese Fragen beantwortet haben, können Sie anfangen, Ihren Tag zu „bauen“. Überlegen Sie sich, wie Sie alle Termine und Ziele gemanagt bekommen, ohne dabei den Überblick zu verlieren.

Diese To-Do-Liste wird Ihnen dabei helfen, Ihre Produktivität zu steigern. Das liegt weniger an dem, was Sie aufgeschrieben haben, sondern daran, dass Sie es gemacht haben. Verwirrend? Keineswegs. Natürlich sollen Sie sich an Ihre To-Do-Liste am nächsten Tag halten, um so produktiv wie möglich zu sein. Doch das Schreiben dieser Liste hat Ihnen noch etwas viel Wertvolleres geschenkt: Ein Gefühl für Zeit. Sie haben sich intensiv damit auseinandergesetzt, wie Sie die einzelnen Stunden eines Tages effektiv nutzen können. Das ist ein wichtiger und großer Schritt. Während Sie nämlich sonst beim Prokrastinieren Ihre eigene Zeit bewusst verschenkt haben, machen Sie nun das Gegenteil.

Die To-Do-Liste appelliert zudem an Ihr inneres Verantwortungsbewusstsein - Schwarz auf Weiß sehen Sie Ihre Ziele für den Tag. Dadurch wird Ihr Verlangen, diesen Plan auch einzuhalten, automatisch größer sein. Das wirkt sich natürlich auch positiv auf Ihre Produktivität aus.

3. Facebook, Twitter und Co. ausschalten

Social-Media-Kanäle sind der Killer für Ihre Produktivität schlechthin. Aus fünf Minuten Scrollen werden ganz schnell viele Stunden am Tag. Facebook, Twitter und Co. sind die besten Freunde der Prokrastination, da es ständig etwas Neues zu entdecken gibt. Produktivität steigern bedeutet daher in den meisten Fällen auch: Social Media hat Sendepause! Doch wie funktioniert das? Die Antwort erscheint auf den ersten Blick simpel, doch mittlerweile gehören die virtuellen Besuche zum Alltag. Einfach aufhören ist oft nicht möglich. Es gibt jedoch ein paar Wege, wie Sie Social-Media-Kanäle Schritt für Schritt weniger nutzen werden.

Um im Job produktiver zu werden, erstellen Sie für sich persönlich die Regel: Kein Facebook, Twitter oder Instagram während der Arbeitszeit.

Das gilt natürlich nur für diejenigen, die arbeitstechnisch die Social Media-Kanäle nicht besuchen müssen. Wenn Sie sich an diese Regel halten, wird Ihre Produktivität ein ganz neues Level erreichen. Immer mal wieder kurz für fünf Minuten auf dem Smartphone oder Tablet den eigenen Feed anschauen? Das ist ab jetzt tabu!

Während das eigene Pflichtbewusstsein im Job noch als Hilfestellung in Sachen Social Media-Verbot dienen kann, ist die Versuchung in den eigenen vier Wänden natürlich umso größer. Zum einen, weil Sie die erste Regel vielleicht erfolgreich befolgt haben und nun sehnlichst wissen wollen, was es online Neues gibt. Und zum anderen, weil das Wort Freizeit Ihrem inneren Organismus eine Art Freifahrtsschein gibt. Getreu dem Motto: Machen Sie was Sie wollen! Natürlich sollen Sie in Ihrer Freizeit nicht komplett auf Social Media verzichten. Das wäre utopisch und auch unnötig. Um jedoch auch im Privatleben produktiv zu sein, sollten die Posts und Tweets Ihrer Mitmenschen nicht Ihre ganze Freizeit in Anspruch nehmen. Versuchen Sie deshalb, eine Stunde in Ihrer Freizeit komplett auf Social Media zu verzichten. Bereits diese simple Maßnahme wird Ihnen zeigen, was Sie alles schaffen können, wenn Facebook und Co. nicht im Weg sind.

4. Die Yesterbox

Im Beruf kann das eigene E-Mail-Postfach zum großen Stolperstein werden. Sie sitzen gerade an einer neuen Aufgabe an Ihrem Desk und da blinkt es wieder auf: Eine neue E-Mail. Sie unterbrechen also in den meisten Fällen Ihre gerade begonnene Arbeit und schauen in Ihr Mail-Postfach. Dieser Vorgang wiederholt sich so oft am Tag, dass Sie ungewollt deutlich weniger schaffen. Sie werden immer wieder von neuen Mails abgelenkt.

Der größte Feind Ihrer eigenen Produktivität ist dabei vor allem die Masse an E-Mails, die täglich in Ihrer Inbox landet. Das Abarbeiten der elektronischen Post kostet viel Zeit und stresst, da Sie selten hinterher kommen. Sie haben gerade fünf E-Mails beantwortet, doch in dieser Zeit sind schon wieder drei neue Nachrichten in Ihrem Postfach gelandet. Was hilft? Die Yesterbox! Das Konzept ist denkbar einfach, sehr effektiv und wurde von Toni Hsieh, CEO bei Zappos, entworfen. Dabei bearbeiten Sie alle Mails, die gestern in Ihrer Inbox gelandet sind. Keine weiteren. E-Mails, die heute gekommen sind, dürfen Sie erst lesen, nachdem Sie die ersten zehn E-Mails von gestern abgearbeitet haben. Diese einfache Methode hat den großen Vorteil, dass es jeden Tag ein Ende gibt. Sie erreichen Ihr Ziel, alle E-Mails abzuarbeiten, jeden Tag. Immerhin sind alle Nachrichten von gestern irgendwann beantwortet. Eine einfache, aber unheimlich effektive Strategie.

5. Beherzigen Sie das Parkinsonsche Gesetz

Der brititische Soziologe C. Northcote Parkinson hat Mitte der 1950er Jahre das Parkinsonsche Gesetz verbreitet, das im Kern aussagt: Die zu erledigende Arbeit benötigt genau so viel Zeit, wie wir ihr zur Erledigung einräumen. Verwirrend? Nehmen wir folgendes Beispiel: Ein Graphikdesigner muss für einen Kunden ein Logo erstellen. Wenn er sich dafür einen Tag Zeit gibt, wird er diese Aufgabe auch in etwa einem Tag erledigt haben. Wenn er sich für die gleiche Aufgabe nur drei Stunden einräumt, wird das Logo höchstwahrscheinlich nach drei Stunden fertig sein. Und das Ergebnis wird nicht schlechter ausfallen, als hätte er dafür einen ganzen Tag benötigt. Es ist möglich, das Maß Ihrer Produktivität selbst zu steuern und damit besonders effektiv zu sein. Setzen Sie sich für einzelne Aufgaben realistische zeitliche Grenzen. Zusätzlich können Sie dabei auf Time & Bill zurückgreifen, um Ihre benötigte Zeit für einzelne Projekte zu erfassen.

6. Kreieren Sie eine angenehme Arbeitsatmosphäre

Dieser Punkt ist kontrovers, da es zwei Ansichten gibt. Es gibt zum einen Menschen, die das Chaos an ihrem Arbeitsplatz schätzen, weil es angeblich die eigene Kreativität beflügelt. Und dann gibt es Menschen, die einen aufgeräumten Schreibtisch als Grundvorraussetzung für jeglich Art von Kreativität und Produktivität sehen. Probieren Sie beides aus.

Arbeiten Sie einen Tag an einem ordentlichen, aufgeräumten Schreibtisch und legen Sie am nächsten Tag keinen Wert darauf, dass alles an seinem Platz ist. Finden Sie heraus, welche Umgebung Sie eher unterstützt beim Arbeiten und welche Sie daran hindert, wirklich produktiv zu sein. Es ist wichtig, dass Sie sich eine angenehme Arbeitsatmosphäre schaffen. Wie diese Atmosphäre aussieht, entscheiden Ihre persönlichen Vorlieben.

7. Meditieren hilft

Konzentration und Produktivität sind eng miteinander verbunden. Oft bedingt eine gute Konzentrationsfähigkeit die Steigerung der Produktivität. Um also mehr aus Ihrem Tag herauszuholen und produktiver zu werden, sollten Sie auch an Ihrer Konzentration arbeiten. Zahlreiche Studien haben bewiesen, dass Meditieren genau diesen Effekt hat. Bereits ein paar Minuten täglich werden Ihre Konzentration deutlich verbessern und damit auch einen positiven Effekt auf Ihre Produktivität haben.

8. Lernen Sie „Nein“ zu sagen!

Es mag banal klingen, ist für viele Menschen jedoch unheimlich schwer: Nein sagen! Wenn Sie es jedem recht machen wollen und ständig Angst haben, etwas zu verpassen, wird Ihre Produktivität zweifellos darunter leiden. Wenn Sie sich zum Beispiel für heute Nachmittag die Aufgabe gesetzt haben, Ihre Hausarbeit zu schreiben, dann halten Sie an diesem Plan fest. Das bedeutet auch, dass Sie Ihrer Freundin, die Sie gerade gefragt hat, ob Sie heute Nachmittag Zeit haben, ein „Nein“ entgegnen. Fokussieren Sie sich auf die Aufgaben, die Sie auf Ihrer To-Do-Liste stehen haben und stellen Sie sicher, dass Sie sie erledigen. Auch, wenn dafür ab und zu ein „Nein“ erforderlich ist.

9. Powernapping als Booster für Ihre Produktivität

Die sicherste Methode, Ihre Produktivität zu steigern und mehr aus Ihrem Tag herauszuholen, ist Powernapping. Ein kleiner Mittagsschlaf bewirkt wahre Wunder. Firmen bieten ihren Angestellten nicht grundlos Schlafräume an. Sie wissen, dass ein kurzes Nickerchen die Leistungsfähigkeit des Einzelnen enorm steigert. Studien haben bewiesen, dass Powernapping für 30 Minuten einen positiven Effekt auf die eigene Produktivität hat.

10. Fotos von Tierbabys anschauen

Ja, Sie haben richtig gelesen. Fotos von Tierbabys haben einen positiven Effekt auf Ihre Produktivität. Verantwortlich für diese Erkenntnis ist eine Studie der Hiroshima Universität in Japan. Sie ergab, dass das Anschauen der Tierbabys bei den Teilnehmern Emotionen auslöst. Diese wirken sich wiederum positiv auf die Leistungsfähigkeit aus. Die Menschen fokussierten sich anschließend besser und bewiesen mehr Sorgfalt.